Der Streit, den Prospera und ihre Schwester Antonia austragen, führt zu einem unaufhaltsamen tiefen Riss in ihrer Lebensführung: Zuneigung schlägt in Hass um, Nähe in alles verfremdende Distanz.

Prospera gerät in eine magische Welt, deren Gesetze und Geister sie für sich zu nutzen versteht – 
gelangt die erneute Konfrontation mit Antonia dadurch in eine neue Spur?

Vier Studentinnen unterschiedlicher Sparten entwickelten frei nach Shakespeare in einer märchenhaft angelegten Inszenierung das Ringen um Selbstbehauptung, Liebe und Macht.
Ein bemerkenswerter Stoff: Nicht Hass und Rachedurst bestimmen am Ende Prosperas Entwicklungslinie zur umfassenden Beherrschung aller Kräfte, sondern Empathie und Vergebungsbereitschaft. Diesen Weg in gestalterischer Weise nachzuzeichnen, war wesentliches Anliegen der Projektteilnehmerinnen.

Sehen Sie hier den Trailer zu unserer Aufführung STURM:

Auch die Entwicklung des Licht- und Kostümkonzepts war diesmal ein zentraler Bestandteil des Projektverfahrens, beide Elemente heben das Märchenhafte des Geschehens hervor:

In den unterschiedlichen Lichtstimmungen von warmweißer dämmriger Höhlenatmosphäre über das magische Spiel wechselnd bunter Erscheinungen zu schockierendem harten Stroboskop-Einsatz erstand die Zauberinsel – und diese entpuppt sich in unserem Geschehen als Innenwelt der beiden Schwestern, deren Emotionen durch die Geister Aria und Caliba verkörpert und gespiegelt werden.

Das Kostümkonzept nahm für die Ausstattung der königlichen Schwestern das grimmsche Märchenmotiv von „Schneeweißchen und Rosenrot“ auf, was sich in der Wahl der Gewandfarben Rot und Weiß sowie Gold für die hochgestellte Herkunft zeigt.

Die Geister der Insel wiederholen als emotionale Verkörperungen der Schwestern anteilig deren Farben, dabei ordnet sich Aria durch die Betonung von Rot und Gold insbesondere der Figur Prosperas zu, während Calibas widersprüchlicher Charakter und innerer Kampf durch das Zusammenspiel von Blau und Grün unterstrichen wird. Damit finden neben dem Rot für lodernde Leidenschaft auch die Elemente Luft, Wasser und Erde (Fruchtbarkeit) eine besondere Entsprechung.

Alle Schnitt-Entwürfe folgten einem Einfall für die Darstellung der zeitlosen Phantasiewelt, die gewählten Stoffe unterstreichen im attraktiven Funkeln die verlockende Verzauberung der Insel und deren magischen Gesetzen – auch deren Täuschungen: je nach Lichtstimmungswechsel strahlen die Kostüme eine neue Bildwirkung aus.

Es spielten:
Prospera – Jasmin Zehra Özbek
Antonia – Natalija Mihailovic
Caliba – Katharina Keite
Aria – Clara Kirchner (neu besetzt)

Kostümentwürfe: Katharina Keite (Geister), Christine Steinberg (Schwestern)

Finden Sie weitere Kostümbilder zu Projekten unter Atelier.

Projektleitung: Christine Steinberg

Photos der Generalprobe: Eva Maria Steinberg

Sehen Sie hier den Einladungstrailer zum Projekt STURM:

… ist die Geschichte einer tiefgreifenden Krise auf der ersten großen Schwelle zum Erwachsen-Werden:
Die gewohnten Routinen der Kinder- und Jugendzeit haben sich überlebt und lösen sich nun unwiederbringlich auf. Die Zeit ist gekommen, in ein eigenständiges Leben aufzubrechen, in dem verlockende Freiheiten winken, in dem aber auch ungewohnt neu Verantwortung übernommen werden muss.

Wie wird dies gelingen?

Wird man den eigenen Ansprüchen gerecht werden können?

Was trägt in dieser Welt?

Benny fasst seine Befindlichkeit in einem Moment grundehrlicher Selbsterkenntnis so zusammen:
„Ich habe keine Angst vor der Zukunft. Ich habe nur ein wenig Angst vor der Gegenwart!“

Mit Recht. Zunächst von ihm unbemerkt, verstrickt er sich zusehends in seine Phantasie-Welten, die ihn einerseits von den Schrecken der Wirklichkeit ablenken, ihn damit aber tückischer Weise immer mehr von seinen konstruktiven Lebenskräften abhalten. Benny wird Opfer seiner Angst vor dem selbsttätigen Schritt in die vitale Dynamik des fortwährenden Lebensstroms. Er flüchtet sich in den vermeintlichen Schutz von Stagnation und Lebensabkehr – wird jedoch in die unaufhaltsame Kraft seiner psychischen Entwicklung gerissen und erfährt auf seiner inneren „Heldenreise“ alle dramatischen Stationen eines umfassenden Reifungsprozesses, aus dem er gestärkt hervorgehen kann.

Die sieben jungen Erwachsenen haben zur Darstellung dieser Projektidee mit humorvoller Selbstironie kraftvolle Bilder gefunden und diese über vielfältige theatrale Gestaltungswege in zehn Wochen zu ihrer ganz eigenen Inszenierung geformt.
„Wahnsinnsdurst“ ist das Ergebnis einer intensiven Auseinandersetzung mit virulenten Fragen in sehr persönlich geprägtem Stil – ein typisches Stück Projekttheater in lebensbejahender und ermutigender Grundstimmung.

Es spielten:
Natalija Mihailovic, Katharina Keite, Kay Rummenie, Alexandra Utko, Assia Van Begin, Alexander Cermann, Felix Weidmann

Projektleitung,
Dramaturgie, Photos:
Christine Steinberg

Sprechtexte:
Katharina Keite sowie Natalija Mihailovic, Assia Van Begin, Alexandra Utko

Durchführung der Licht- und Tontechnik:
Leander Lutter, Luca Joswig