Wahnsinnsdurst (2020)

… ist die Geschichte einer tiefgreifenden Krise auf der ersten großen Schwelle zum Erwachsen-Werden:
Die gewohnten Routinen der Kinder- und Jugendzeit haben sich überlebt und lösen sich nun unwiederbringlich auf. Die Zeit ist gekommen, in ein eigenständiges Leben aufzubrechen, in dem verlockende Freiheiten winken, in dem aber auch ungewohnt neu Verantwortung übernommen werden muss.

Wie wird dies gelingen?

Wird man den eigenen Ansprüchen gerecht werden können?

Was trägt in dieser Welt?

Benny fasst seine Befindlichkeit in einem Moment grundehrlicher Selbsterkenntnis so zusammen:
„Ich habe keine Angst vor der Zukunft. Ich habe nur ein wenig Angst vor der Gegenwart!“

Mit Recht. Zunächst von ihm unbemerkt, verstrickt er sich zusehends in seine Phantasie-Welten, die ihn einerseits von den Schrecken der Wirklichkeit ablenken, ihn damit aber tückischer Weise immer mehr von seinen konstruktiven Lebenskräften abhalten. Benny wird Opfer seiner Angst vor dem selbsttätigen Schritt in die vitale Dynamik des fortwährenden Lebensstroms. Er flüchtet sich in den vermeintlichen Schutz von Stagnation und Lebensabkehr – wird jedoch in die unaufhaltsame Kraft seiner psychischen Entwicklung gerissen und erfährt auf seiner inneren „Heldenreise“ alle dramatischen Stationen eines umfassenden Reifungsprozesses, aus dem er gestärkt hervorgehen kann.

Die sieben jungen Erwachsenen haben zur Darstellung dieser Projektidee mit humorvoller Selbstironie kraftvolle Bilder gefunden und diese über vielfältige theatrale Gestaltungswege in zehn Wochen zu ihrer ganz eigenen Inszenierung geformt.
„Wahnsinnsdurst“ ist das Ergebnis einer intensiven Auseinandersetzung mit virulenten Fragen in sehr persönlich geprägtem Stil – ein typisches Stück Projekttheater in lebensbejahender und ermutigender Grundstimmung.

Es spielten:
Natalija Mihailovic, Katharina Keite, Kay Rummenie, Alexandra Utko, Assia Van Begin, Alexander Cermann, Felix Weidmann

Projektleitung,
Dramaturgie, Photos:
Christine Steinberg

Sprechtexte:
Katharina Keite sowie Natalija Mihailovic, Assia Van Begin, Alexandra Utko

Durchführung der Licht- und Tontechnik:
Leander Lutter, Luca Joswig